Bundeskongress für Schulpsychologie

25. Bundeskongress für Schulpsychologie

Bundeskongress für Schulpsychologie

Psychische Gesundheit und Bildung sind die wichtigsten Ressourcen unserer Wissens­gesellschaft. Beide sind gerade in Zeiten von Krisen und Umbruch von existenzieller Bedeutung. Psychische Gesundheit als Voraussetzung für ­gelingendes und nachhaltiges Lernen und Lehren sichert eine zukunftsfähige Bildung und Gesellschaft. Dazu braucht sie mehr Raum – in Lehrplänen und im Leben. Diese Forderung steht hinter dem ­Kongressmotto „Psychisch gesund in die Zukunft!“
Schulpsychologie steht für Lernen und Lehren unter bestmöglichen – psychisch ­gesunden – Bedingungen. Hierzu bringt sie umfassendes Fach- und Systemwissen ein. Der Bundeskongress für Schulpsychologie soll das große Spektrum der Möglichkeiten und Angebote der Schulpsychologie präsentieren. Alle Arbeitsfelder und ­Themenschwerpunkte der Schulpsychologie sind willkommen.

Beiträge zum Bundeskongress für Schulpsychologie können bis zum 26. 2. 2024 hier eingereicht werden. Optimal ist ein Vortrag (20-60 Minuten) und ein später nachfolgender Workshop (90 Minuten) zur Vertiefung des Vortragsthemas. Aber natürlich können auch einzelne Vorträge oder Workshops angeboten werden. Sie können auf der Programmseite des letzten Bundeskongresses schauen, welche Themen dort angeboten wurden.

Die Keynote zum Bundeskongress für Schulpsychologie werde ich zum Thema „Die Magie der Motivation: Lernmotivation als Stressresilienz – Grundlagen und Förderung“ halten. Dabei sollen neueste Forschungserkenntnisse der Lernmotivation und wirksame schulpraktische Interventionen gleichermaßen berücksichtigt werden.

Kongresswebsite & Beitragseinreichung: https://www.bdp-schulpsychologie.de/aktuell/buko/2024/cfp-2024/

Veranstalter
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und PsychologenSektion Schulpsychologie

Mitveranstalter
Medical School Hamburg – University of Applied Science and Medical University
Behörde für Schule in Hamburg

Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Thomas Martens
Professor für Pädagogische Psychologie
MSH Medical School Hamburg

Prof. Dr. Gerhard Büttner
Seniorprofessor für Pädagogische Psychologie
Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Dr. Caterina Gawrilow
Eberhard Karls Universität Tübingen
Fachbereich Psychologie

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
Professor für Psychologie mit dem Schwerpunkt Bildung und Entwicklung

Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer MPH
Forschungsdirektorin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik

Dipl-Psych. Klaus Seifried
Schulpsychologiedirektor a.D., Berlin

Dipl-Psych. Andrea Spies
Schulpsychologin, Saarbrücken
Vorsitzende der Sektion Schulpsychologie

Wir sehen uns auf dem 25. Bundeskongress für Schulpsychologie an der MSH!

Kurzportrait

Thomas Martens
Thomas Martens
Thomas Martens ist Professor für Pädagogische Psychologie an der Medical School Hamburg. Der Motivationsforscher leitete die Projekte SensoMot und Motdesign. In seinem aktuellen Forschungsprojekt untersucht er die Förderung der Lernmotivation durch Lerntagebücher. Er ist Editor der Frontline Learning Research

Prokrastination: Motivationale Mechanismen der Prokrastination

Prokrastination: Motivationale Mechanismen der Prokrastination

Prokrastination

Die Umsetzung einer (Lern-)Handlung kann aus unterschiedlichen Gründen durchbrochen werden. Ein Teil dieser Gründe kann mit dem Begriff Prokrastination beschrieben werden. Aus Sicht des Motivationsforschung spielen negative Affekte wie Angst, Unsicherheit und Erschöpfung sowie das Ausbleiben von positiven Affekten wie fehlender Spaß und fehlende Freude wichtige Rollen bei der Blockade von Lern- und Handlungsprozessen. Etwa könnte eine schwach ausgeprägte Kompetenzerwartung dazu führen, dass Lern- und Handlungsprozesse als anstrengend antizipiert werden. Wenn dann eine mögliche Anstrengung als stark negativer Affekt erlebt wird, unterbricht dies die Umsetzung der Lernhandlung, für die in der Regel ein positiver Affekt benötigt wird. Dieses erste Aufschieben kann dann in einen regelrechten Teufelskreis der Prokrastination führen: durch die Aufschiebung der Lern- und Handlungsprozesse kann sich die ursprüngliche Anforderung weiter vergrößern und steigert dann möglicherweise auch die Angst vor negativen Konsequenzen, die damit auch wieder den negativen Affekt erhöht. Damit verstärkt sich wiederum die Blockade der Umsetzung von Handlungen. Der Ausstieg aus einem solchen Teufelskreis wird möglicherweise dadurch verhindert, dass sich andere Lern- und Handlungsalternativen in den Vordergrund schieben, deren Implementation mit weniger Anstrengung oder sogar mit besonderer Freude verknüpft ist, was ein Gefühl der kurzfristigen Entlastung schaffen kann. Gleichzeitig wachsen wiederum die Anforderungen und die Angst vor der größer werdenden Anstrengung, die dann möglicherweise sogar aktiv verdrängt werden muss. Auch Planungsprozesse können in einer solchen Situation oft nur wenig helfen oder sogar kontraproduktiv sein. Denn die Planung geht mit der Dämpfung von positiven Affekten einher und kann damit zur weiteren Prokrastination beitragen.

Tipps zur Studienmotivation finden Sie hier: https://www.thomas-martens.de/motivation-zum-studieren/

Literatur:
Martens, T. & Metzger C. (2017). Different Transitions of Learning at University: Exploring the Heterogeneity of Motivational Processes. Erscheint in E. Kyndt, V. Donche, K. Trigwell & S. Lindblom-Ylänne (Eds.), Higher Education Transitions: Theory and Research. EARLI Book Series “New Perspecitves on Learning and Instruction” (pp. 31 – 46). London: Routledge. [Researchgate: Full Text] DOI: 10.4324/9781315617367-4

Fachtagung Psychologiedidaktik und Evaluation 2024 in Mainz

Die nächste Fachtagung Psychologiedidaktik und Evaluation 2024 findet vom 10. – 11. Mai in Mainz statt.

Fachtagung Psychologiedidaktik und Evaluation 2024
Mainzer Dom

Die Felder der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Psychologie erweitern und wandeln sich beständig. Aktuelle Themen sind zum Beispiel Psychotherapie als eigener Studiengang, neue
Bedarfe durch fortschreitende Digitalisierung und die Potentiale Künstlicher Intelligenz. Die Beiträge der Psychologie in multidisziplinären Studiengängen, Ausbildungsberufen und
Weiterbildungsveranstaltungen sind zu gestalten. Die Frage, wie Psychologie die professionelle Entwicklung von Lehrpersonen stärkt und wie Psychologie in Schulen und Hochschulen gelehrt wird, stellt sich immer wieder neu.

International Conference on Motivation & Emotion 2024

International Conference on Motivation & Emotion 2024 will be held at University of Bern 28. – 30. 8. 2024

The 18th International Conference on Motivation & Emotion 2024 will be held at Unversity of Bern, Switzerland. The chair will be Tina Hascher.

International Conference on Motivation & Emotion 2024

The main theme “Motivation & Emotion: Resources and challenges for teaching, learning, and research” provides a wide umbrella also to the practical aspects of motivational & emotional research.

The 18th International Conference on Motivation & Emotion 2024 will be held from 28. to 30. 8. 2024, preceded by the Summer School from 26. to 27. August 2024.

18th International Conference on Motivation 2024 (SIG 8): 28. – 30. August 2024
Summer School 2024: 26. – 27. August 2024
Location: University of Bern
Organizers: Prof. Dr. Tina Hascher, Dr. phil Dr. phil. Julia Mori, Tatijana Lovrinovic, Kristina Kelava
Deadline for proposal submission: 29. February 2024
Deadline for earli bird registration: 31. May 2024
Deadline for registration: 2. August 2024
Programm: https://icm2024.unibe.ch/program/conference_program/index_eng.html
Website: https://icm2024.unibe.ch/index_eng.html

Was ist wirksamer Unterricht?

Wirksamer Unterricht

In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Ansichten was wirksamer Unterricht sein könnte fundamental verändert. Die alte Idee, dass Unterricht sich vor allem an den Unterrichtsinhalten orientieren könnte, um Wirksamkeit zu garantieren, muss verworfen werden. Die aktuelle empirische Bildungsforschung richtet den Fokus für die Bestimmung der Wirksamkeit vor allem an dem “Output” aus, also am resultierenden Lernerfolg. Einen Überblick über die aktuell Faktoren für einen gelungenen Unterricht geben die folgenden 8 kurzen und prägnanten Bände zu “Wirksamer Unterricht” die frei heruntergeladen heruntergeladen werden können:

8 Bände zu „Wirksamer Unterricht“:
  • Trautwein/Sliwka/Dehmel (2022): Grundlagen für einen wirksamen Unterricht (PDF)
  • Fauth/Leuders (2022): Kognitive Aktivierung im Unterricht (PDF)
  • Sliwka/Klopsch/Dumont (2022): Konstruktive Unterstützung im Unterricht (PDF)
  • Adl-Amini/Völlinger (2021): Kooperatives Lernen im Unterricht (PDF)
  • Käfer/Herbein/Fauth (2021): Formatives Feedback im Unterricht (PDF)
  • Leuders (2022): Aufgaben im Fachunterricht (PDF)
  • Seifried/Dresel/Rausch/Wuttke (2022). Umgang mit Fehlern im Unterricht (PDF)
  • Kalkavan-Aydın/Balzer (2022). Sprachsensibler Fachunterricht (PDF)
  • Eder/Scheiter/Lachner (2023). Einsatz digitaler Medien für einen wirksamen Unterricht (PDF)
  • Alle Bänden finden Sie hier zum freien Download.

    Motivation zum Studieren: 24 Tipps für Lehrende

    Erleben Sie das auch manchmal? Die Motivation zum Studieren ist niedrig. Die Studierenden in Ihren Vorlesungen und Seminaren sind gelangweilt, träge oder haben eigentlich gar keine Lust Ihrem Unterricht zu folgen? Hier finden Sie 24 Tipps, um Ihre akademische Lehre zu reflektieren. Diese Tipps leiten sich aus meinen aktuellen Forschungsprojekten sowie dem Integrierten Lern- und Handlungsmodell (ILHM) ab:

    Motivation zum Studieren

    Motivation zum Studieren: die Ausgangslage

    Am Anfang müssen sich die Studierenden darüber klar werden, was auf sie zukommt. Diesen Internalisierungsprozess können Sie unterstützen, in dem Sie weitreichende Informationen zum Lernthema zur Verfügung stellen. Die Studierenden können dann für sich eine erste Zielorientierung herstellen. Sie sollten sich in etwa klar werden, wo ihre eigenen Stärken und Schwächen liegen. Dabei sollte der Fokus auf den Lernprozess gelegt werden und nicht so sehr auf die Inhalte. Lernen sollte auch immer eine Selbsttransformation sein. Eine weitere günstige Vorbedingung für eine Motivation zum Studieren sind freie Wahlmöglichkeiten, etwa beim Lernthema. Dies fördert das Autonomieerleben und steigert über eine Verantwortungsübernahme die Grundmotivation zum Lernen.

  • Bereitstellung von weiterreichenden Informationen über den Lernprozess und das Lernthema im Vorfeld
  • Transparente Vermittlung der Lernziele und der Lernherausforderungen (ohne Ängste zu wecken)
  • Bereitstellung von Instrumenten zur Selbstdiagnose von Vorwissen
  • Angebot von Lernthemen (zur freien Auswahl)
  • Schaffung einer angstfreien Lernatmosphäre
  • Phasen der Entspannung in den Lernprozess einbauen
  • Berücksichtigung der Heterogenität von Lernmotivationen
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    Motiviertes Lernen

    Ist Motiviertes Lernen notwendig?

    Als erstes könnte man sich fragen, ob motiviertes Lernen überhaupt notwendig ist. Ist es nicht ebenso möglich, ohne Motivation zu lernen? Zumindest was den kurzfristigen Lernerfolg angeht, muss diese Frage bejaht werden: es ist möglich, ohne Motivation erfolgreich zu lernen. Die empirischen Ergebnisse aus unseren Zeitlaststudien zeigen allerdings auch, dass ein solcher Lernerfolg ohne Motivation fast immer mit einer größeren gefühlten Anstrengung und einem höheren objektiven Zeitbedarf einhergeht. Es kann außerdem angenommen werden, dass die angeeigneten Wissenshalte schlechter abgerufen werden können – insbesondere, dass der Transfer auf neue Situationen gestört ist und eine gewisse Trägheit des so erworbenen Wissens bedingt.

    Motiviertes Lernen

    Es kann also umgekehrt geschlussfolgert werden, dass motiviertes Lernen weniger persönliche Anstrengung verlangt, zeiteffektiver ist und das resultierende Wissen besser abrufbar sowie universeller anwendbar ist.

    Motiviertes Lernen hat insbesondere Vorteil, dass “tiefe” Lernprozesse mit dem schon im Beitrag „Descartes Fehler“ beschriebenen Selbstsystem „Extensionsgedächtnis“ verknüpft sind.

    Bei diesen vertieften Lernprozessen erfüllt das Extensionsgedächtnis drei Funktionen und ermöglicht so das motivierte Lernen:

    1. Es ermöglicht das Gefühl der Passung zwischen Lernaufgabe und Lernendem und schafft so die Entwicklung einer Verantwortungsübernahme für die Lernaufgabe.
    2. Das Extensionsgedächtnis begleitet auch das Erleben von Selbstwirksamkeit. Insbesondere, ob eine bestimmte Lernmethode oder Lernstrategie wirklich zu einem selber passt.
    3. In der tatsächlichen Ausführung der Lernhandlung wird über das Extensionsgedächtnis wahrgenommen, ob ich mich selbst mit den konkreten Lernprozessen auch weiterhin wohlfühle.

    Was könnte gelingende Wissenschaftskommunikation sein?

    16 Tipps für Wissenschaftler:innen aus Sicht der Motivationspsychologie zur Wissenschaftskommunikation

    Wissenschaftskommunikation

    1. Wissensbewusstheit. WO fängt mein Wissen als Wissenschaftler:in an und WO hört es auf. Insbesondere bei der Kommunikation bezüglich Omicron. 

    2. Vermittlung von Grenzen. Proaktiv kommunizieren, wo das eigene Wissen aufhört und wo Unsicherheit & das eigene Nicht-Wissen anfängt. 

    3. Ziele definieren. Welches Ziel soll die Wissenschaftskommunikation haben? Versteckte Ziele und Interessen müssen ggf. offengelegt werden. 

    4. Zeit & Raum für Komplexität nehmen. Insbesondere sollten Fernwirkungen, Nebenwirkungen und zeitliche Dynamiken berücksichtigt und kommuniziert werden. 

    Wie kann ich mit meiner Angst konstruktiv umgehen?

    Eine kleine Anleitung aus Sicht der Motivationspsychologie: Wie kann ich mit meiner Angst konstruktiv umgehen?

    Wie kann ich mit meiner Angst konstruktiv umgehen?

    1. Angst ernst nehmen. Angst signalisiert eine potentiell unberechenbare und potentiell bedrohliche Umweltsituation. Angst ist (über)lebenswichtig.
    2. Angst aushalten. Unstimmigkeiten und Bedrohungen können besonders präzise unter einer negativen Affektlage analysiert werden.
    3. Schweregrad bestimmen. Nah-, Fern- und Nebenfolgen berücksichtigen: welche Folgen hat die Pandemie für mich, für andere, für die Gesellschaft.
    4. Persönliche Risikofaktoren. Gibt es persönliche Risikofaktoren für mich, etwa Vorerkrankungen, die die Pandemie für mich besonders gefährlich macht?
    5. Gefahrensituationen erkennen. Gibt es Gefahrensituationen in die ich mich (regelmäßig) begeben muss und dann entsprechend schützen muss?
    6. Verantwortungsübernahme. Für welche Gefahrensituation sollte ich eine persönliche Verantwortung übernehmen? Wann kann (und sollte) ich Verantwortung abgeben?

    Rezension zu Walter Isaacson The Code Breaker

    Rezension zu Walter Isaacson The Code Breaker: Jennifer Doudna, Gene Editing, and the Future of the Human Race

    Rezenstion zu Walter Isaacson The Code Breaker

    Vielleicht das Buch des Jahres: Walter Isaacon beleuchtet in „The Code Breaker“ die Hintergründe der Forschung, die u.a. die Produktion von mRNA-Impfstoffe ermöglicht haben. Eine Rezension.

    Walter Isaacson nimmt uns mit auf die Reise in das menschliche Genom. Das Buch handelt von der Erforschung der RNA und wie man diese verändern kann. Erzählt wird vor allem aus der Perspektive der Nobelpreisgewinnerin Jennifer Doudna.

    Aber dieses Buch ist mehr als eine Biographie, auch die vielen Forscherinnen und Forscher, die in diesem Feld eine Rolle spielten (und spielen) und ihre Entdeckungen werden ausführlich vorgestellt. Dabei erzeugt Walter Isaacson – gestützt auf viele Interviews – eine Atmosphäre als wäre er selber dabei gewesen.

    Schulische Bildung in Zeiten von Corona

    Was sollte schulische Bildung in Zeiten von Corona leisten?

    Schulische Bildung in Zeiten von Corona

    Bei der Frage der schulischen Bildung in Zeiten von Corona sollte nicht die künstliche Dualität im Vordergrund stehen, ob Schulen Digital- oder Präsenzunterricht anbieten. Aus Sicht der empirischen Bildungsforschung sollte in beiden Fällen sichergestellt werden, dass die für erfolgreiches Lernen notwendigen Lehr-Lernprozesse implementiert werden, insbesondere unter Berücksichtigung von Tiefenstrukturen  (Baumann, Berghäuser, Bolz, & Martens, 2021).

    • Zeitliche Rhythmisierung. Eine notwendige Voraussetzung für das Lernen ist eine ausreichende Lernzeit. Etwa  gemeinsamer Unterrichtsbeginn und -ende sowie definierte Lernzeiten können mögliche Zeitfenster vergrößern. 
    • Eigener Lernraum. Ein störungsfreier Lernraum und (technische) Lernmittel müssen in der Schule und zu Hause gewährleistet werden. Bei sozial benachteiligten Familien muss die Einrichtung des häusliche Lernraum besonders gefördert oder ggf. extern bereitgestellt werden.
    • Kognitive Aktivierung. Fokussierung auf verständnisorientierte Lernziele. Anschluss an Interessen und Vorwissen, Vermeidung von Unter- und Überforderung: Lernen in der “Zone of Proximal Development”.
    • Soziale Eingebundenheit. Die Lehrkraft sollte Wertschätzung sowie sozial-emotionale Unterstützung anbieten und insgesamt für ein förderliches Klassenklima sorgen.
    • Feedback geben. Die Lehrkräfte sollten ein lernbegleitendes qualitatives Feedback zum Lernfortschritt geben: individuell und zeitnah (Formatives Assessment).
    • Feedback holen. Die Lehrkräfte sollten sich kontinuierlich Feedback holen und ihren Unterricht entsprechend an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler adaptieren.
    • Selbstreguliertes Lernen unterstützen. Auswahl von Lernthemen und Lernmethoden anbieten und die Selbstregulation durch systematische Reflexionsangebote wie etwa Lerntagebücher unterstützen (Self-regulated Learning). 

    Eine Langfassung dieses Beitrages ” schulische Bildung in Zeiten von Corona ” finden Sie auf Researchgate zur freien Verfügung, insbesondere ab S. 44: Baumann, M., Berghäuser, A., Bolz, T., & Martens, T. (2021). Den Fokus neu denken – Skizze eines Pandemiemanagements auf Grundlage der Bedürfnisse und Lern- und Entwicklungserfordernissen von Kindern, Jugendlichen und Familien. Socialnet.de Verfügbar unter http://d-nb.info/1226124631/34 [06.02.2021].

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    Weitere Literatur von Thomas Martens findet sich hier.

    Systematic Reviews in Educational Research – Free Download

    Systematic Reviews in Educational Research – an Open Acess Handbook

    Systematic Reviews in Educational Research

    This new and Open Access Handbook of Systematic Reviews in Educational Research covers different aspects of a systematic review: methodical considerations, reflections as well as practical examples and applications. For example in Chapter 2 section 4 a reflection on Transparent Methodological Assessment of Studies is provided.
    This book is edited by Olaf Zawacki-Richter, Michael Kerres, Svenja Bedenlier, Melissa Bond and Katja Buntins.

    The full book can be downloaded from Springer for free as PDF or as EPUB.

    All chapters can also be dowonloaded separately as PDF here.

    Target Groups Researchers, instructors, and students in the field of education and related disciplines
    ISBN: Print ISBN 978-3-658-27601-0 Online ISBN 978-3-658-27602-7
    DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-27602-7
    Licence: CC BY

    Thinking in the Universe?

    Thinking in the Universe – Are there Intelligent Species in the Galaxy?

    thinkint in the universe
    Great Stars from Hubble. Photo by NASA.

    Stephen Hawking hat in seinem Buch “Kurze Antworten auf große Fragen” in Kapitel drei die Frage aufgeworfen, ob es intelligente Lebewesen im Universum geben kann. Meine Antwort wäre “ja” – es muss intelligente und denkende Lebewesen im Universum geben. Vorher muss allerdings die Frage beantwortet werden, wozu Denkprozesse überhaupt und ganz generell gebraucht werden.

    Denken wird dann notwendig für eine Lebensform, wenn sich sich in einer verändernden Umwelt auffällt. Durch berechnende oder holistische Denkprozesse können Veränderungen antizipiert werden und die Überlebenschance einer Spezies wird systematisch erhöht. Und es ist weiter davon auszugehen, dass die meisten Umwelten im Universum sich verändern.

    Schon auf Quantenebene zeigt sich, das Ort und Impuls nicht gleichzeitig bestimmbar sind. Diese Unberechenbarkeit verbirgt sich also schon in der Mikroebene und setzt sich vermutlich auf der Makroebene fort. Es kann also umgekehrt geschlussfolgert werden, dass die Unberechenbarkeit vieler Welten im Universum, die Chance für denkende Lebewesen erhöht. Es müsste also im galaktischen Maßstab eine Vielzahl von Wesen geben, die sich durch Denken Vorteile verschaffen.

    Dies wirft natürlich die Frage auf, warum wir nicht schon längst von Außerirdischen besucht worden sind. Eine mögliche Antwort gibt Stephen Hawking selber: vermutlich haben sich die aggressiven Spezies in der Regel selber vernichtet, während die friedlichen keine Interessen daran haben andere bewohnbare Planeten zu erreichen oder zu vernichten.

    Interview mit Julius Kuhl zur PSI-Theorie

    Das Interview mit Julius Kuhl zur PSI-Theorie zeigt, dass die Entwicklung einen neuen Modells sich aus kontinuierlicher wissenschaftlicher Arbeit ergibt. Insbesondere müssen die Grenzen des bereits „gewussten” durch neue Methoden verschoben werden und dann durch neue theoretische Modelle wieder reintegriert werden. Die Beharrung auf bestimmten Auswertungsmethoden, wie etwa der Korrelationsstatistik, kann den wissenschaftlichen Fortschritt blockieren.

    Interview mit Julius Kuhl zur Entstehung der PSI-Theorie

    Das PSI-Modell schafft einen ganz neuen Interpretationsrahmen für die Analyse für Lehr-Lernprozessen, etwa durch den Einbezug von emotionalen Prozessen und dem Einbezug des “Selbst”. Durch die Berücksichtigung der zeitlichen Ebenen (Erstreaktion und Zweiteaktion) und zusätzlich der Lernumwelten können Lernprozesse viel tiefgehender analysiert werden. Damit kann die Komplexität von Lehr-Lernprozessen – etwa in praktischen Beratungskontexten – besser abgebildet werden.

    Das Interview mit Julius Kuhl zur PSI-Theorie finden Sie auf hier: https://soundcloud.com/wavecrest2/interview-mit-julius-kuhl-zur-psi-theorie

    Interviewer: Prof. Dr. Thomas Martens
    Datum: 30.04.2019

    Rezension Trisolaris-Trilogie von Liu Cixin – Jenseits der Zeit (Band 3)

    Rezension Trisolaris-Trilogie von Liu Cixin - Jenseits der Zeit
    European Southern Observatory (ESO) – Creative Commons Attribution 4.0 International license

    Rezension Solaris-Trilogie von Liu Cixin - Jenseits der Zeit

    Liu Cixin spannt in seiner Trisolaris-Trilogie „Die drei Sonnen (三体)“ (2007), „Der dunkle Wald (黑暗森林),“ (2008) und „Jenseits der Zeit (死神永生)“ (2010) einen Bogen der Menschheit von der chinesischen Kulturrevolution bis in die entfernteste Zukunft. Er folgt dabei immer der persönlichen Perspektive seiner Protagonisten, die zwar im Strom der Zeit schwimmen, aber auch die Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflussen.

    Die Erzählungen umfassen verschiedene Abstraktionsebenen, die organisch ineinander verflochten sind und immer auch als Spiegel für historische oder aktuelle gesellschaftliche Dynamiken verwendet werden können. Hass und Liebe bleiben als persönliche Motoren immer wichtig. Liu Cixin verdeutlicht aber, dass das persönliche und gesellschaftliche Handeln immer abhängig von den jeweiligen Umweltbedingungen ist und natürlich auch wiederum die Umwelt beeinflusst. Mit dem Auftauchen der technologisch weit fortgeschrittenen Trisolarier hält Liu Cixin der Menschheit einen Spiegel vor die Nase: Wie ist die Menschheit etwa mit den Ureinwohnern von Amerika und Australien umgegangen? Was machen wir mit den anderen intelligenten Spezies unserer Erde, etwa den Schweinen? Wie verhalten sich Menschen auf einem engen Raum, wenn die Ressourcen knapp werden und es um das nackte Überleben geht?

    Studium und Studienwahl Pädagogische Psychologie

    Studium und Studienwahl Pädagogische Psychologie: Was kann die Pädagogische Psychologie leisten?

    Studienwahl Pädagogische Psychologie

    Wer sich für das Erleben und Verhalten von Menschen aus wissenschaftlicher Sicht interessiert der sollte Psychologie studieren. Aus meiner Sicht liegt die besondere Stärke der Psychologie in der Vorhersage menschlichen Handelns mithilfe von Theorien und Modellen. Gerade in einer sich schnell verändernden Gesellschaft – etwa durch Digitalisierungsprozesse – werden wissenschaftliche Erkenntnisse benötigt, die auf der Anwendung von Theorien fußen und Entwicklungen zu einem gewissen Grade vorhersehen können.

    Descartes Fehlschluss – sentio, ergo sum

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    Ivan Blažetić Šumski

    Descartes hat mit seinem Satz „cogito, ergo sum“ (ich denke, also bin ich) wie kein anderer Philosoph das Denken zur Grundlage des Menschenseins deklariert. Natürlich ist es leicht, das bewusste Denken als den zentralen Prozess des Menschenseins zu verstehen. Aber stimmt dies wirklich?
    Machen wir doch ein einfaches Gedankenexperiment: wenn ich an Gewalt denke, bin ich dann ein Straftäter? Wenn ich daran denke, einen anderen Menschen zu beschenken, bin ich dann gleich ein Wohltäter?

    Schon in diesem einfachen Gedankenexperiment wird deutlich, dass das bewusste Denken sich immer nur auf einen bestimmten Punkt fokussieren kann – genau wie das Sprechen auch. Macht dieser eine Fokuspunt das Menschsein aus? Wohl kaum.

    descartes' error
    Balthasar Moncornet

    Was das Menschsein viel eher ausmacht, ist die Summe der Erfahrungen und der Erlebnisse eines Menschen. Diesen Erfahrungsschatz könnte man also am ehesten als DAS Menschsein betrachten.

    Die spannende Frage ist nun, wie wir auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen können. Sicherlich können wir uns bewusst an ein einzelnes Ereignis in unserer Vergangenheit erinnern. Aber hilft uns das weiter, zu erkennen, wer wir selber sind?

    Es gibt ein Denksystem, dass in der Lage ist, auf die allermeisten Erfahrungen und Erlebnisse simultan zuzugreifen. Der Persönlichkeitspsychologe Julius Kuhl nennt dieses System „Extensionsgedächtnis“. Dieses System kann auf den Erfahrungsschatz eines Menschen parallel und holistisch zugreifen und liefert als Ergebnis dieses Abgleichs ein Gefühl.
    Das Selbstsystem oder sogenannte Extensionsgedächtnis wird vor allem dann wichtig, wenn es darum geht, soziale Interaktion in Sekundenschnelle einzuschätzen und zu bewerten. Wenn ich etwa einen mir vorher unbekannten Menschen treffe, dann weiß ich nach sehr kurzer Zeit, wie ich diesen Menschen einschätzen kann.

    Schulnoten oder Rohrstock – Warum sind Schulnoten so verführerisch und so gefährlich?

    Schulnoten – Warum sind sie so verführerisch?</p>

    Jede Lehrperson an Schule oder Hochschule kennt dies: die Lernenden sind unruhig und rutschen auf ihren Stühlen. Das Thema ist für die Lernenden nur mäßig interessant. Aber dann besinnt sich die Lehrperson auf ihren Lieblingstrick und erwähnt “wenn Sie eine gute Noten haben wollen, dann passen sie bitte nun auf … ” und sofort horchen die Lernenden auf und kleben an den Lippen der Lehrperson.

    Schulnoten
    Theodor Hosemann, 1842

    So verführerisch die Androhung von Schulnoten im Unterricht für die Lehrperson ist – kann ein sinnvoller Unterricht mit dem wiederholenden Verweis auf die nachfolgende Notengebung gestaltet werden?

    Es kann kurzfristig sinnvoll sein, zum Erreichen von sehr kurzfristigen Zielen mit einem starken Notendruck zu unterrichten. Aber die starke Betonung der Notengebung kann kein Dauerinstrument des Unterrichts werden. Es ist eine Form der externalen Regulation, die dazu führt, dass die Selbstregulation der Schülerinnen und Schüler auf ein Minimum reduziert wird.

    Wozu führt die andauernde Nutzung von Notengebung und externaler Regulation?

    Die Schülerinnen und Schüler geben jede Form von intrinsischer Motivation und Selbstregulation auf. Im besten Falle werden die Lernenden zu „Prüfungsspezialisten“. Die Unterrichtsinhalte werden streng danach getrennt, was wichtig für eine gute Prüfungsleistung ist und was nicht. Bei für die Notengebung scheinbar unwichtigen Inhalten wird die Mitarbeit SOFORT eingestellt. Dies wird besonders am Ende des Schuljahres deutlich: ist erst die letzte Arbeit geschrieben, haben die Schülerinnen und Schüler keinen Grund mehr zu Lernen oder sich am Unterricht zu beteiligen.

    Kleine Daten für das Lernen – Small Data in Learning

    “Big Data” für die Analyse von Lernprozessen ist in aller Munde. Aber helfen uns diese sogenannten “Big Data” wirklich beim Verstehen von individuellen Lernprozessen? Aus der riesigen Masse der anfallenden Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist kaum möglich.

    Small Data in Learning

    Die Antwort zum Verständnis von Lernprozessen lautet “Small Data” – kleine Daten, die theoretisch fundiert, mit der richtigen Granularität die menschlichen Lernprozesse abbilden können. Dabei geht es kognitive, metakognitive und vor allem auch motivationale Daten, die ein komplettes Bild der Lernprozesse liefern können. Etwa wenn Spaß und Freude beim Lernen starkt absinken, kann dies ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass etwas mit den vorgeschlagenen Lerninhalten oder den vorgeschlagenen Lernmethoden nicht stimmt. Ein Schritt in diese Richtung macht unser Forschungsprojekt SensoMot.

    Notengebung und selbstreguliertes Lernen oder die Rückkehr des Odysseus

    Welche Funktion könnte die Notengebung haben?

    Einmal mehr soll die Frage gestellt werden, welche Funktion Noten für den Lernverlauf haben sollen. Können Noten für die Lernenden hilfreich sein? Wenn Noten einem Kompetenzkriterium folgen, könnten sie dem Lernenden die Rückmeldung geben, genau dieses Kriterium geschafft zu haben. Dann könnte man allerdings auch gleich – wie in einer Urkunde – genau diese Bewältigung eines Kriteriums inhaltlich zurückmelden. Im schlechteren Fall sind die Noten eine Bewertung, die implizit dem Vergleich von Lernenden in einer Klasse dient. Im Sinne eines Auswahlkriteriums könnte diese Unterscheidung dazu dienen, Unternehmen und Universitäten Auskunft darüber zu geben, welche Lernenden geeignet und weniger geeignet sind. Hierbei muss natürlich die prognostische Validität gering sein, denn die Lehrperson gründet seine Notengebung ja nicht auf ihre Vorhersagekraft für den Berufserfolg. Der Sinn von Noten bleibt also – auch bei bester Intention – gering.

    Notengebung
    Odysseus, Villa of La Olmeda, Pedrosa de la Vega, Spain, Valdavia • CC BY-SA 3.0

    Notengebung – eine motivationale Katastrophe

    Aus motivationaler Sicht ist die Notengebung eine Katastrophe. In vielen Fällen bekommen die Lernenden eine Note für eine Arbeit, die Wochen zuvor verfasst wurde. Die Ableitung der Note bleibt für die Lernenden rätselhaft und kann nicht mit dem eigenen Lernverlauf in Verbindung gebracht werden. Die Orientierung am Klassenschnitt führt außerdem dazu, dass individuelle Lernfortschritte oft nicht abgebildet werden können: die Schlechten bleiben schlecht, obwohl sie wichtige Fortschritte machen, aber das bleibt im Klassengefüge weitgehend unbemerkt. Die Guten bleiben gut, auch wenn sie sich auf ihren erreichten Lernergebnissen ausruhen. Eine solche Notengebung verhindert, dass Lernfortschritte für den Lernenden merkbar werden und verhindert eine effektive Selbstregulation des Lernens.

    Digitalisierung in der Bildung – Was ist wünschenswert, was ist machbar?

    Digitalisierung in der Bildung

    Während die Digitalisierung in unserer Gesellschaft mit großem Tempo voranschreitet und viele negative Folgen, wie die Extremisierung in sozialen Netzen, erst allmählich sichtbar werden, so vollzieht sich Digitalisierung in der Bildung deutlich langsamer. Nach Innovationsschüben die mit euphorischem Beifall begleitet werden, folgt doch immer wieder eine Ernüchterung, da die hochgesteckten Erwartungen in der Regel nicht erreicht werden.

    Aus meiner Sicht sollte die Digitalisierung in der Bildung, insbesondere in Schule und Hochschule, nicht der Maxime folgen, was technisch machbar ist, sondern wie Bildungs- und Lernprozesse durch die Digitalisierung verbessert werden können.

    Vorsätze oder Wirf-Deine-Neujahrsvorsätze-über-Bord-Tag am 17. Januar

    Vorsätze ?! Vorsätze

    Welche Funktionen haben Vorsätze? 

    Vorsätze oder Absichten sind dazu da, Wünsche umzusetzen –  insbesondere dann, wenn die Vorsätze nicht gleich in Erfüllung gehen können. Es geht also darum,  bestimmte Absichten  aufrechtzuerhalten, die bei passender Gelegenheiten  in eine Handlungen umgesetzt werden können

    Wie kann die Wirksamkeit von Vorsätzen erhöht werden?

    Vorsätze können dann eine besondere Wirkung entfalten, wenn ich mir vorher genau vorstelle, wie, wo und wann  eine entsprechende Handlungen umsetze. Wenn sich dann die entsprechende Gelegenheit ergibt, kann ich meine Absicht entsprechend umsetzen. Tschakka! Dazu muss ich natürlich auch eine günstige Gelegenheit erkennen, wenn sie sich mir bietet.

    Welche Handlung eignen sich nun besonders, um Absichten auch tatsächlich umzusetzen?

    Besonders geeignet sind mittelschwere Handlungen, die sich nicht sofort umsetzen lassen. Die guten Absichten können dann dafür sorgen, dass man diese Handlung dann umsetzt, wenn es passend ist.

    Langeweile

    LangeweileEs geht um Langeweile und es wird dennoch spannend. Klingt komisch? Ist aber so: Im Februar war ein Team des DIPF um Motivationsforscher Dr. Thomas Martens für die Kindersendung pur+ (läuft im ZDF und auf KIKA) im Einsatz. Eric Mayer, der Moderator der Sendung und selbsternannter “Stuntman des Wissens”, erforscht unter vollem Körpereinsatz regelmäßig alle Phänomene dieser Welt. Warum Eric die langweilige Aufgabe, die ihm das Expertenteam im Auftrag des ZDF gestellt hat, als “härtesten Job der Welt” empfunden hat, wird Martens in der Sendung verraten.

    Erste Ausstrahlung der Sendung: Samstag, 11.4.2015, 6:25 Uhr im ZDF

    Abruf des Vidoeo in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/kinder/purplus/eric-kassiert-die-handys-ein-102.html

    Text: Theresa Edelhoff (DIPF)
    Photo: ZDF

    Haben Sie immer noch Langeweile ? – Einen Vortrag zum Thema Motivation und Hochbegagung von Thomas Martens finden Sie hier.

    It is Creeping Back … Learning Outcomes Often Follow Behaviourist Tradtion

    Learning Outcomes
    It is creeping back … always.

    The Concept of Learning Outcomes Often Follows Behaviourist Tradtion

    Learning outcomes as a concept has encountered a revival since the beginning of the Bologna process in 1999. The concept itself has a longer history with its roots in the behaviourist tradition of the 1960s. The goal of this review is to study how the historical roots of learning outcomes are noted in current research articles since the launch of the Bologna process and whether the concept of learning outcomes is used critically or uncritically. The review of 90 articles shows that the behaviourist tradition is still evident in the 21st century research with 29% of the articles directly and 11% indirectly referring uncritically to the respective publications or to the behaviourist epistemology.

    Citation: Murtonen, M., Gruber, H., & Lehtinen, E. (2017). The return of behaviourist epistemology: A review of learning outcomes studies. Educational Research Review, 22(Supplement C), 114-128.

    Find the full article here: https://doi.org/10.1016/j.edurev.2017.08.001

    Find more interesting articles here.

    Conditioning factors of test‑taking engagement in PIAAC

    test-taking engagement
    Test-taking behavior is influenced by both the to-be assessed competency and individual test-taking engagement. Test-taking behavior is used to draw inferences about competency (response data) and can also be used to judge test-taking engagement (response time data). The expectancy of solving an item successfully and the personal value of taking the test are considered antecedents of test-taking engagement.

    Conditioning factors of test‑taking engagement in PIAAC: an exploratory IRT modelling approach considering person and item characteristics

    Background

    A potential problem of low-stakes large-scale assessments such as the Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) is low test-taking engagement. The present study pursued two goals in order to better understand conditioning factors of test-taking disengagement: First, a model-based
    approach was used to investigate whether item indicators of disengagement consti-tute a continuous latent person variable by domain. Second, the effects of person and item characteristics were jointly tested using explanatory item response models.

    Methods
    Analyses were based on the Canadian sample of Round 1 of the PIAAC, with N= 26,683 participants completing test items in the domains of literacy, numeracy, and problem solving. Binary item disengagement indicators were created by means of item response time thresholds.

    Results
    The results showed that disengagement indicators define a latent dimension by domain. Disengagement increased with lower educational attainment, lower
    cognitive skills, and when the test language was not the participant’s native language. Gender did not exert any effect on disengagement, while age had a positive effect for problem solving only. An item’s location in the second of two assessment modules was positively related to disengagement, as was item difficulty. The latter effect was negatively moderated by cognitive skill, suggesting that poor test-takers are especially likely to disengage with more difficult items.

    Conclusions:
    The negative effect of cognitive skill, the positive effect of item difficulty, and their negative interaction effect support the assumption that disengagement is
    the outcome of individual expectations about success (informed disengagement).

    Full Article:
    Goldhammer, F., Martens, T. & Luedtke, O. (2017). Conditioning factors of test-taking engagement in PIAAC: an exploratory IRT modelling approach considering person and item characteristics. Large-scale Assessments in Education, 5, 18. DOI: 10.1186/s40536-017-0051-9 [html, pdf]

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    New Book on PSI Theory: Why People Do the Things They Do – Building on Julius Kuhl’s Contributions to the Psychology of Motivation and Volition

    PSI Theory

    Buildung on the central contributions of Julius Kuhl like the PSI Theory leading researchers including Charles S. Carver and Richard M. Ryan reflect the implications for their own work.

    This book is edited by Nicola Baumann, Miguel Kazén, Markus Quirin & Sander L. Koole

    The first chapter can be dowloaded here.
    The book ISBN: 9780889375406 can be bought here.

    Citation: Baumann, N., Kazén, M., Quirin, M., & Koole, S. L. (Eds.). (2018). Why People Do the Things They Do. Göttingen: Hogrefe.

    Please find the table of content here.

    Vortrag über Motivation, Selbstregulation und Potenzialentfaltung auf dem Netzwerktreffen Hochbegabung

    Hochbegabung Prof. Dr. Thomas Martens hat am 3. April 2017 einen Vortrag über “Motivation, Selbstregulation und Potenzialentfaltungauf” auf dem Netzwerktreffen Hochbegabung in Berlin gehalten, einem Zusammenschluss von Erziehungsberatungsstellen, Schulpsychologie und Schulen.

    Die Motivation beim Lernen entsteht immer aus einem Wechselspiel zwichen der Persönlichkeit des Lernenden und spezifischen Umwelteigenschaften. Dies gilt in besonderer Weise für die besonders begabten Lernenden. Es kann deshalb nicht die “eine” Lernumwelt geben, die den unterschiedlichen Ansprüchen der Lernenden gleichermaßen gerecht wird. Viel mehr geht es um eine Adaptation der Lernumwelt, um ganz unterschiedlichen Motivationslagen gerecht zu werden und damit eine individuelle Entfaltung des Motivationspotentials zu ermöglichen.

    Sie können die Tonspur hier abrufen (der Ton erzeugt auf Firefox möglicherweise ein Skriptfehler, nutzen Sie ggf. Chrome als Browser):

    Finden Sie weitere Vorträge von Prof. Dr. Thomas Martens hier.

    RSS Feeds Motivationforschung, Lernforschung, Hochschuldidaktik und Lernen mit Computern

    MotivationsforschungFinden Sie die RSS-Feeds von einigen wichtigen wissenschaftlichen Journalen in den Feldern Motivationsforschung, Lernforschung, Hochschuldidaktik und Lernen mit Computern hier.

    Picture by Nicole Henning CC 2.0

  • Frontline Learning Research (EARLI)
  • Motivation and Emotion (Springer)
  • Learning and Instruction (Elsevier)
  • Educational Research Review (Elsevier)
  • Learning and Motivation (Elsevier)
  • Research in Higher Education (Springer)
  • The Inernet and Higher Education (Elsevier)
  • Higher Education (Springer)
  • Studies in Higher Education (Taylor & Francis Online)
  • Learning and Individual Differences (Elsevier)
  • Computers & Education (Elsevier)
  • Educational Psychologist (Taylor & Francis Online
  • Studies in Educational Evaluation (Elsevier)
  • Journal for Educational Research Online (Waxman)
  • Computers in Human Behavior (Elsevier)
  • Workshop: Lernmotivation im Studium fördern

    Workshop LernmotivationWie kann die Lernmotivation im Studium gesteigert werden? Thomas Martens hat am 30. Juni 2016 an der TU Dresden einen Workshop zum Thema “Heterogenität der Lernmotivation im Studium: Lernprozesse fördern und einfordern” durchgeführt. Dieser Workshop hat die unterschiedlichen Wege der Lernmotivation im Studium beleuchtet. Insbesondere wurde vermittelt, wie individuelle Lernprozesse gezielt gefördert werden können. Workshop Lernmotivation

    Die theoretische Grundlage bildete das Integrierte Lern- und Handlungsmodells (Martens, 2012), das die typischen Prozesse des Lernens in drei Hauptphasen einteilt (Motivierungsphase, Intentionsphase und Volitionsphase) und mit den neurowissenschaftlich fundierten Erkenntnissen von Julius Kuhl (2000) ins Verhältnis setzt.

    Photo: kanenas.net

    Motivation und Potenzialentfaltung

    Motivation PotenzialentfaltungAuf der Fachtagung von Bildung & Begabung am 31. Mai 2016 »Perspektive Begabung: Diversität als Chance« hielt Thomas Martens eine Keynote mit dem Titel “Motivation und Potenzialentfaltung”.

    Während das eine Kind ganz in seinen Interessen aufgeht und hierin bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt, scheint das andere eher lustlos und desinteressiert. Die Forschung ist sich längst einig: Motivation ist ein treibender Faktor, wenn sich Potenzial in Leistung umsetzen soll. So verschieden junge Menschen sind, so unterschiedlich sehen auch ihre Motivationsprofile aus. Familie, Freunde, Lehrkräfte – sie alle beeinflussen die Entwicklung von Motivation. Diese kann durch einfühlsame Bezugspersonen gefördert werden oder in schwierigen Lebensphasen gedämpft sein. Wie kann es gelingen, angesichts dieser unterschiedlichen Voraussetzungen, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, Motivation zu entwickeln und sie zu regulieren? Wie können Schule oder außerschulische Lernorte mit diesen Motivationsprozessen umgehen? Welche Hilfen können angeboten werden?

    Den Podcast können Sie hier abspielen:

    Different Transitions towards Learning at University: Exploring the Heterogeneity of Motivational Processes

    Transitions_smallThis chapter discusses transitions towards learning at university from a perspective of regulation processes. The Integrated Model of Learning and Action is used to identity different patterns of motivational regulation amongst first-year students at university by using mixed distribution models. Five subpopulations of motivational regulation could be identified: students with self-determined, pragmatic, strategic, negative and anxious learning motivation. Findings about these patterns can be used to design didactic measures to support students’ learning processes.

    Please find a preview of this chapter here.

    Please cite this chapter as: Martens, T. & Metzger C. (in press). Different Transitions of Learning at University: Exploring the Heterogeneity of Motivational Processes. Erscheint in E. Kyndt, V. Donche, K. Trigwell & S. Lindblom-Ylänne (Eds.), Higher Education Transitions: Theory and Research. EARLI Book Series “New Perspecitves on Learning and Instruction”. London: Routledge.

    Lernerfolg im Studium

    Lernerfolg im StudiumIm Beitrag “Zur Konzeptualisierung des studentischen Lernerfolgs” untersucht Thomas Martens die Grundlagen für den Lernerfolg im Studium. Dabei werden Herausforderungen des Hochschulstudiums als individueller Lern- und Bewältigungsprozess verstanden. Den Sammelband zur Jahrestagung der AQ Austria 2015 finden Sie auf Pedocs im Volltext und hierin den Beitrag von Thomas Martens auf den Seiten 63 – 72: [pdf]

    Der Lernerfolg im Studium ist individuell

    Der Beitrag zeigt, wie die Konzeptualisierung des Lernerfolgs auf die zugrundeliegenden Lernprozesse ausgeweitet werden kann und eigentlich auch muss. Aus dieser Perspektive ergibt sich auch, dass individuell erfolgreiche Bewältigungsstrategien einer Bildungsherausforderung nicht notwendigerweise in einem maximalen Outcome resultieren – etwa im Sinne eines besonders hohen Kompetenzniveaus. Aus individueller Perspektive macht es unbedingt Sinn, dass die Lernenden eine Abschätzung Ihrer persönlichen Ressourcen im Verhältnis zu einem zu erzielenden Outcome durchführen.

    Lernerfolg im Studium und Lerneinsatz sollte ausbalanciert werden

    Die Mehrheit der Studierenden balanciert den Einsatz von persönlichen Ressourcen sehr bewusst aus. Die motivationale Regulation ist bei diesen Studierenden so ausgerichtet, dass Prüfungen bewältigt werden – allerdings nicht immer mit Spitzennoten. Auch aus theoretischer Perspektive macht eine solche Ausbalancierung durchaus Sinn. Wenn eine stark ausgeprägte Motivierungsphase zu einem großen Lerneinsatz führt, wird ein solches selbstbestimmtes Lernen oft nicht als anstrengend empfunden. Eine einseitige Orientierung auf den Outcome kann allerdings zu starrer Selbstregulation führen und damit auch zur Überanstrengung oder in letzter Konsequenz auch zum Burnout.

    Bild (c) Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria

    Sensorische Erfassung von Motivationsindikatoren zur Steuerung von adaptiven Lerninhalten (SensoMot)

    Neues BMBF-Forschungsprojekt gestartet: Sensorische Erfassung von Motivationsindikatoren zur Steuerung von adaptiven Lerninhalten (SensoMot)

    Forschungsprojekt SensoMot

    Die Motivation ist beim Lernen der entscheidende Faktor, um Lerninhalte zu verstehen und zu behalten. Wenn die Motivation groß ist, nehmen Lernfreude und Interesse zu und führen zu guten Lernerfolgen. Ziel des Projekts „SensoMot“ ist es, mit Hilfe von Sensordaten kritische motivationale Zustände zu erkennen. Durch die Ableitung passender Adaptationsmechanismen soll der Lernprozess so gesteuert werden, dass er der Motivation der Lernenden entspricht (Projektbeschreibung).

    Motivationsprozesse im Jugend- und Erwachsenenalter. Wie kann die Motivation für Schule und Ausbildung gesteigert werden?

    ILHM2015In diesem Beitrag werden die Bedingungen für eine gelingende Motivation für Bildung und Ausbildung analysiert: Warum fällt es vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen leicht, sich für Schule und Ausbildung zu motivieren, während es anderen sehr schwerfällt? Aus den identifizierten Motivationsprozessen werden dann Hinweise abgeleitet, welche Hilfestellung die Bildungsinstitutionen geben können.

    [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0111-pedocs-109762] [pdf]