Rezension Die Diktatur der Konzerne von Thilo Bode
Tilo Bode beschreibt in seinem Buch “Die Diktatur der Konzerne“ eindrücklich das Vorgehen der großen, multinationalen Konzerne. An vielen sehr gut recherchierten Beispielen zeigt Bode, dass das Muster immer gleich ist. Die Gewinne kommen ganz wenigen Menschen zu Gute, aber die direkten und indirekten Kosten müssen oft von Umwelt und Gemeinschaft getragen werden. Energiekonzerne verheizen das Klima. Banken lassen sich durch staatliche Rettungsschirme finanzieren. Die Tabakindustrie verbreitet 75 neue Gifte in der E-Zigarette. Die Lebensmittelindustrie verursacht massenweise Diabetes. Die Autoindustrie verstopft die Innenstädte mit ihren PS-Monstern.
Einen wichtigen Mechanismus zum Machterhalt zeigt Bode an vielen Beispielen auf: die „Drehtür” zwischen Politik und Wirtschaft führt dazu, dass viele Politiker in die Wirtschaft gehen und dass viele Menschen aus dem Industrie- und Bankensektor in Schlüsselpositionen von vielen Regierungen sitzen. Prominentestes Beispiel ist wohl der ehemalige Bundeskanzler Schröder, der inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender bei Rosneft ist.
Die einzelnen Länder stehen diesem bizarren Treiben der Konzerne meist hilflos gegenüber. Und zum Teil biedern sie sich noch als Steueroasen an, um sich auf Kosten anderer Länder zumindest einen kleinen Teil des Kuchens zu sichern. Zum traurigen Schluss zeigt Bode, dass viele Firmen auch nicht davor zurückschrecken, Gesetzesvorhaben gezielt zu brechen. Eiskaltes Kalkül führt dazu, dass – im Vergleich zu hohen Veränderungskosten – lieber geringe Geldstrafen gezahlt werden.
Rezension Die Diktatur der Konzerne von Thilo Bode – Fazit
Insgesamt ist das Buch von Tilo Bode ein gut recherchiertes Werk, das die Mechanismen von großen, multinationalen Konzernen präzise beschreibt und mit vielen Beispielen belegt. Es zeigt auch, dass viele Politiker und sogar ganze Staaten bei diesem Spiel mitmachen, bei dem es langfristig nur Verlierer geben kann.
Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für alle Bürgerinnen und Bürger die weiter als 4 Jahre im Voraus denken wollen.
Zur Person: Thilo Bode war Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland ung Greenpeace International und ist mittlerweile Direktor von foodwatch international.