Liu Cixin spannt in seiner Trisolaris-Trilogie „Die drei Sonnen (三体)“ (2007), „Der dunkle Wald (黑暗森林),“ (2008) und „Jenseits der Zeit (死神永生)“ (2010) einen Bogen der Menschheit von der chinesischen Kulturrevolution bis in die entfernteste Zukunft. Er folgt dabei immer der persönlichen Perspektive seiner Protagonisten, die zwar im Strom der Zeit schwimmen, aber auch die Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflussen.
Die Erzählungen umfassen verschiedene Abstraktionsebenen, die organisch ineinander verflochten sind und immer auch als Spiegel für historische oder aktuelle gesellschaftliche Dynamiken verwendet werden können. Hass und Liebe bleiben als persönliche Motoren immer wichtig. Liu Cixin verdeutlicht aber, dass das persönliche und gesellschaftliche Handeln immer abhängig von den jeweiligen Umweltbedingungen ist und natürlich auch wiederum die Umwelt beeinflusst. Mit dem Auftauchen der technologisch weit fortgeschrittenen Trisolarier hält Liu Cixin der Menschheit einen Spiegel vor die Nase: Wie ist die Menschheit etwa mit den Ureinwohnern von Amerika und Australien umgegangen? Was machen wir mit den anderen intelligenten Spezies unserer Erde, etwa den Schweinen? Wie verhalten sich Menschen auf einem engen Raum, wenn die Ressourcen knapp werden und es um das nackte Überleben geht?