Systemeigenschaften einer pandemiegerechten Schule: Ableitung von 14 Kriterien für eine mittelfristige Schulentwicklung in Zeiten von COVID19.

Systemeigenschaften einer pandemiegerechten Schule

Systemeigenschaften einer pandemiegerechten Schule

Wie soll es mit den Schulen in Zeiten von Corona weitergehen? In der aktuellen Diskussion (Stand 25.2.2021) werden vor allem Schnelltests und Impfungen genannt. Diese beiden Maßnahmen sind natürlich wichtig. Aber viel entscheidender ist ein Gesamtpaket von Maßnahmen, die aufeinander abgestimmte sind und sich gegenseitig ergänzen. Diese Maßnahmen sollten im Rahmen einer mittelfristigen Schulentwicklung umgesetzt werden und zu den Systemeigenschaften einer pandemiegerechten Schule führen, die ich im Folgenden aufliste:

1. Reaktionsschnelligkeit. Die Ausbreitung von #COVID19 muss bei einem Ausbruch möglichst schnell gestoppt werden. Auf Warnhinweise, z.B. Ergebnisse von Schnelltests schnell und konsequent reagieren -> 5 Tage Homeschooling + weitere Testung. 2/15

Systemeigenschaften einer pandemiegerechten Schule

2. Verringerung von Knotenpunkten. Insbesondere Superknoten müssen konsequent vermieden werden, etwa durch Fachunterricht im Digitalformat. 3/15

3. Kohortierungsprinzip. Durch die Einhaltung strikter Kohortierung inklusive der Bezugspersonen können große Ansteckungscluster vermieden werden. Dies gilt auch für adjunkte Nachbarsysteme, etwa den ÖPNV. 4/15

4. Engmaschigkeit. Mögliche Ansteckungsketten müssen genau identifiziert werden, etwa durch Schnelltests, um eine möglichst hohe Zielgenauigkeit der Pandemiemaßnahmen zu erreichen und Kollateralschäden zu minimieren. 5/15

5. Übertragungswahrscheinlichkeit verringern. Insbesondere durch konsequentes Tragen von FFP2- Masken, Einsatz von (mobilen) HEPA-14-Filtern, Raumteiler und irgendwann Impfung. 6/15

6. Redundanz. Schutzmaßnahmen müssen sich ergänzen. Kein System sollte so gestaltet sein, dass der Ausfall einer Systemkomponente zu kompletten Systemversagen führen kann. 7/15

7. Transparenz. Alle Beteiligte des Systems Schule sollten über die Pandemiestrategie umfassend und zeitnah informiert werden, damit sie selbstgesteuert handeln können. 8/15

8. Reaktionsfähigkeit. Veränderungsprozesse müssen antizipiert und trainiert werden. Etwa die mögliche Umstellung auf das Homeschooling bei hoher Inzidenzlage. 9/15

9. Frühwarnsysteme. Daten als Indikatoren für die Pandemiedynamik sollten möglichst niedrigschwellig gesammelt werden, etwa mit Hilfe einer zentralen Meldestelle. 10/15

10. Proaktive Steuerung. Eine schnelle Veränderung der Pandemiesituation an Schule macht eine agile Steuerung nötig, die nicht immer auf behördliche Anweisungen „von oben“ warten kann. 11/15

11. COVID19-Steuergruppe. Die Steuerung der Pandemiestrategie sollte eine ausgewählte Gruppe übernehmen, die die insbesondere den Kommunikationsfluss in alle Statusgruppen (an der Schule) gewährleisten kann. 12/15

12. Selbstevaluation. Die Wirksamkeit der Pandemie- Strategie sollte fortlaufend kontrolliert werden, insbesondere auch auf (unerwünschte) Nebenwirkungen und zeitlich Verzögerungseffekte hin. 13/15

13. Fremdevaluation. Die Selbstevaluation sollte durch eine wissenschaftliche Fremdevaluation unterstützt werden, etwa bei der Überprüfung der Wirksamkeit von Luftfiltern. 14/15

14. Compliance. Entscheidend für die Wirksamkeit der Pandemiemaßnahmen ist die Compliance. Die muss höher sein als bei üblichen Qualitätsmaßnahmen an Schule. 15/15

Weitere Informationen zu Schule in Zeiten von COVID19:

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